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Einweihung BBF Bad Waldsee: Viel Lob für innovative Ideen

BAD WALDSEE - Zum ersten Mal haben die Liebenauer Arbeitswelten (Stiftung Liebenau) gemeinsam mit den Integrations-Werkstätten Oberschwaben (IWO) ein inklusives Haus gebaut. Das neue Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) in der Steinstraße 13 in Bad Waldsee ist ein tagesstrukturierendes Arbeitsangebot für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. "Ein wunderbares Projekt", sagte Diana E. Raedler. Im Rahmen der Einweihung würdigte die Sozialdezernentin des Landkreises Ravensburg die innovative, inklusive und dezentrale Weiterentwicklung von Angebotsstrukturen in der Behindertenhilfe.

"Bad Waldsee ist ein guter Ort für Kooperationen und Partnerschaft", bestätigte Bernhard Schultes. Der Erste Stellvertretende Bürgermeister von Bad Waldsee lobte die trägerübergreifende Zusammenarbeit: "Im BBF ist die Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf vorbildlich, dezentral und gemeindenah umgesetzt worden." Ziel ist die bewusste Öffnung zum Gemeinwesen und die Integration von Dienstleistungen für örtliche Unternehmen. Für Schultes ein willkommener Anlass, das BBF für das nächste Treffen der Unternehmer-Arbeitsgemeinschaft "Wirtschaft im Gespräch" vorzuschlagen. Ferner stellte er die Bildungsstiftung vor: "Ihr Bildungsangebot passt in unser Spektrum."

Gelungene Kooperation

"Sowohl die IWO als auch die Liebenauer Arbeitswelten sind in Bad Waldsee verortet", bestätigte Jörg Munk, Geschäftsführer der St. Gallus-Hilfe. Beide Träger haben den Entwicklungsbedarf im nördlichen Landkreis erkannt. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landratsamt Ravensburg haben sie das tagesstrukturierende Arbeitsangebot für 48 Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf verwirklicht. Die Liebenauer Arbeitswelten begleiten 24 Menschen. Die IWO verfügt ebenfalls über 24 Plätze. "Davon haben wir zwölf Plätze für die Qualifizierung auf den ersten Arbeitsmarkt oder für einen Außenarbeitsplatz eingerichtet", informierte Dirk Weltzin, Geschäftsführer der IWO.

Teilhabe an Bildung und Arbeit für alle

"Die Durchlässigkeit zwischen Werkstatt und Förder- und Betreuungsbereich hat den Förderausschuss überzeugt", berichtete Michael Heck vom Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg, der sich mit 790.000 Euro an den Baukosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro beteiligte. Aktion Mensch unterstützte das innovative Kooperationsmodell mit 110.000 Euro. Es ist ein offenes Haus. Der Haupteingangsbereich ist mittig angelegt. Die Gruppenräume sind mit Küchenzeile und Ruhezonen ausgestattet. Lehrküche, Snoezelen-Raum und Mehrzweckräume für Schulung und Bildung stehen allen Beteiligten im BBF zur Verfügung.

Segenreiches Wirken

Im BBF kann jeder, unabhängig von seinem Unterstützungsbedarf, seine Tagesstruktur in Form eines Kurssystems selbst bestimmen. Die gesamtgesellschaftliche Inklusion steht im Vordergrund, das verlässliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Mit den besten Wünschen auf ein positives Wirken hinein in die Kommune segneten Pfarrerin Birgit Oehme und Pfarrer Stefan Werner das Haus: "Damit wir lernen, achtsam miteinander umzugehen."

Text: Lioba Scheidel